Diese Arbeit beschreibt anhand der Untersuchung bestimmter persuasiver Strategien einige der Veränderungen, die sich in den französischen Tourismusprospekten der Österreich Werbung in den letzten 55 Jahren vollzogen haben. Als Basis dient ein Textkorpus von 41 französischen Tourismusprospekten aus den Jahren 1947 bis 2001, durchwegs Übersetzungen aus dem Deutschen, sowie ihre deutschen Ausgangstexte. Im Zuge der linguistischen Textanalyse werden zunächst die kommunikativen Funktionen der Textsorte Fremdenverkehrsprospekt erarbeitet und auf ihre Manifestation in den im Rahmen einer makrostrukturellen Analyse isolierten Textteilen hin untersucht. Da die Funktionen der Textsorte aber nicht nur im verbalen Code, sondern auch im visuellen sowie in der Interaktion zwischen Text und Bild beobachtbar sind, ist ein Kapitel der Arbeit der Textsemiotik gewidmet. Hier wird auch den diachronischen Veränderungen im Bereich des Adressatenbezugs im visuellen Code Beachtung geschenkt. Der Adressatenbezug kann als eine der wichtigsten und auffälligsten appellativen Strategien der Werbung betrachtet werden. Im Rahmen der Untersuchung der Textpragmatik werden daher auch die verschiedenen Mittel der Anrede im verbalen Text auf diachronischer Ebene und im Vergleich zwischen Original und Übersetzung untersucht, wobei ein Hauptaugenmerk auf dem „klassischen Appell“, dem grammatischen Imperativ, liegt. Obwohl aufgrund der aus operationalen Gründen vorgenommenen Einschränkung auf ein ganz spezifisches Textkorpus kaum generalisierende Aussagen möglich sind, können in den untersuchten Texten doch Entwicklungen aufgezeigt werden, die auch für die Textsorte Fremdenverkehrsprospekt an sich von Bedeutung sein dürften.
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